Das audiovisuelle Projekt „Gedichte von Georg Trakl in Quadrofonie“ wurde von den Künstlern Thomas Eichhorn, Martin Seimen und Harald Zuschrader gestaltet. Es handelt sich um eine einzigartige Aufführung, die in einem synästhetischen Zusammenspiel von Poesie, Musik und Klangkunst die düstere und expressive Welt von Georg Trakls Lyrik zum Leben erweckt.
Die Aufführung fand im Waldviertler Hoftheater statt, einem Ort, der für seine enge Verbindung zur Natur und seine kreative Atmosphäre bekannt ist. Diese Umgebung bot den idealen Rahmen für die Inszenierung, da Trakls Gedichte oft von der Natur, der Melancholie und der Einsamkeit handeln.
Thomas Eichhorn trug die Gedichte von Georg Trakl mit intensiver sprachlicher Ausdruckskraft vor. Die Stimmen wurden dabei durch die Quadrofonie—ein raumfüllendes, vierkanaliges Audiosystem—verstärkt. Dieses System ermöglichte eine immersive Klangumgebung, in der sich die Worte und die dazu komponierte Musik von Harald Zuschrader auf eindringliche Weise im Raum ausbreiteten.
Zuschrader bekannt für seine kompositorische Arbeit in den Bereichen Elektronik und Ethno-Musik, schuf dabei Klanglandschaften, die die dunklen und mystischen Stimmungen der Gedichte verstärkten.
Der Effekt der Quadrofonie sorgte dafür, dass das Publikum mitten im Klanggeschehen saß und die Lyrik sowohl akustisch als auch emotional intensiv erlebte. Trakls existenzialistische Themen—Verfall, Tod, Einsamkeit und Naturmystik—wurden auf eine Art und Weise hörbar gemacht, die tief unter die Haut ging.
Die Verbindung von Sprachkunst und elektroakustischen Klängen ließ eine atmosphärische Dichte entstehen, die die komplexen Gefühlswelten von Trakls Dichtung auf eine neue, sinnlich erfahrbare Ebene hob.
Insgesamt war diese Performance ein außergewöhnliches, künstlerisch anspruchsvolles Ereignis, das Trakls Werke mit modernen technischen Mitteln und künstlerischem Feingefühl neu interpretierte.